Agglomerationseffekte

Agglomerationseffekte
zentraler Begriff der Industriestandortlehre und Raumwirtschaftstheorie zur Erklärung der  Raumstruktur. A. werden unterschieden in positive und negative sowie in interne und externe Effekte.
- 1. Agglomerationsvorteile (positive A.): Kostenersparnisse, die sich aus der räumlichen Ballung ergeben.
- a) Interne Ersparnisse resultieren aus der innerbetrieblichen Konzentration an einem Standort und den damit möglichen Kostenvorteilen durch economies of scale, innerbetrieblichem Verbund und Optimierung der Organisation.
- b) Externe Effekte stellen ein Konglomerat verschiedener kostensenkender Faktoren dar, die sich aus der räumlichen Nähe zu anderen Betrieben, zu Infrastruktureinrichtungen ( Infrastruktur), Informationsquellen und zum Arbeits- und Absatzmarkt ergeben; bei den externen Ersparnissen wird unterschieden in: (1) Lokalisationsvorteile (Localization Economies): Ersparnisse aufgrund der räumlichen Konzentration von branchengleichen Betrieben und die gemeinsame Nutzung spezifischer Arbeitsmärkte, Zulieferbetriebe oder Forschungseinrichtungen; (2) Urbanisationsvorteile (Urbanization Economies): Allgemeine Verstädterungsvorteile aufgrund der Marktgröße und Infrastrukturausstattung.
- 2. Agglomerationsnachteile (negative externe A.) sind z.B. Verkehrsstaus oder Umweltbeeinträchtigungen, die sich allerdings nur bedingt in der betrieblichen Kostenrechnung niederschlagen und entsprechend geringe deglomerierende Standortwirkung aufweisen.

Lexikon der Economics. 2013.

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